Die SWB möchte, dass die Politik Überzeugungsarbeit bei den Bürgern leistet, um die Akzeptanz für eine Klärschlamm-Verbrennungsanlage bei den betroffenen Anwohnern in Oslebshausen und Gröpelingen zu erhöhen. Die SWB verschweigt aber, dass es sich hierbei mit einer geplanten Kapazität von bis zu 250 000 Tonnen feuchten Klärschlamms jährlich um eine der ganz großen Anlagen in Deutschland handelt. Hier soll ein Großteil des in Nordwestdeutschland anfallenden Klärschlamms verbrannt werden.
Ebenfalls nicht erwähnt wird die Tatsache, dass bei der Verbrennung von getrocknetem Klärschlamm in etwa genau so viel CO₂ freigesetzt wird wie bei der Verbrennung von Braunkohle. Angesichts der Klimadebatte ist dies nur schwer zu vermitteln, benötigen wir doch eine deutliche CO₂-Reduktion.
Der Klärschlamm aus dem nordwestdeutschen Raum muss mit zahlreichen Lkw angeliefert, die anfallenden Verbrennungs-Rückstände abgefahren werden, was für zusätzliche Belastungen für Umwelt und Anwohner sorgen wird. Alternativen, die ohne Verbrennung auskommen, wie Klärschlamm-Vererdung oder das Pyreg-Verfahren, die in den Klärwerken vor Ort passieren und somit umweltfreundlicher sind, werden erst gar nicht in Betracht gezogen. Gröpelinger und Oslebshauser sind durch zahlreiche Betriebe der Abfallwirtschaft, die sich in den in den Häfen angesiedelt haben, jetzt schon über Gebühr belastet. Vor diesem Hintergrund sind wir nicht mehr dazu bereit, weitere Belastungen hinzunehmen und zuzulassen, dass unser Stadtteil zur Müllkippe der Stadt gemacht wird.
Dieter und Ulrike Winge, Bremen
Mitglieder der Bürgerinitiative Oslebshausen