Am 31.08.2020 erhält die BI im Rahmen einer anonymen E-Mail Kenntnis über „geheime“ Planungen, dass auf dem Gelände An der Reitbrake in Oslebshausen eine Bahnwerkstatt errichtet werden soll.
Argumente, die gegen den Standort sprechen:
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- durch weite Entfernung zum Bremer Hauptbahnhof entstehen unangemessen viele Kilometer, die als sogenannte Leerfahrten unnötig CO2 produzieren
- Durch Leerfahrten wird die ohnehin stark frequentierte Bahntrasse Bremen Hbf – Bremen Rangierbahnhof zusätzlich belastet; Güterverkehre werden in die Nachtstunden verdrängt, was zu zusätzlichen Belastungen der an der Strecke wohnenden Bevölkerung – gerade in Gröpelingen, Walle, Findorff und Utbremen – führt. Voraussichtlich wird es in den nächsten Jahren durch Steigerung der Bahnverkehre zu massiven Streckenüberlastungen kommen.
- Ein Testat der DB-Netz, das belegen soll, dass die Strecke dies verkraftet, wird nicht offengelegt!
- Die Werkstatt wird direkt vor der Großwohnanlage „Wohlers Eichen“ errichtet; eine derartige Werkstatt gehört nicht in die Nähe von Wohnbevölkerung!
- Die Abstellanlage für die Züge soll den Bewohnern der Straße An der Finkenau direkt hinter ihre Häuser (20 Meter Entfernung!) gebaut werden. Personenzüge haben aufgrund speziell verbauter Aggregate (Hydraulik, Klimaanlagen), die sich nicht einfach abstellen lassen, eine besondere Lärmproblematik. An anderen Standorten von derartigen Abstellanlagen gibt es massive Anwohnerproteste!
- Die Problematik der Zwangsarbeiter aus der ehemaligen Sowjetunion, deren sterbliche Überreste eventuell noch auf dem Gelände vergraben sind.
- Das Arbeitsplatzargument: es sollen angeblich 100 Arbeitsplätze entstehen: dies stimmt nicht; in vergleichbaren Werkstätten werden etwas weniger als 1 Mitarbeiter je zu wartenden Zug benötigt; dies bedeutet für Bremen, dass bei 34 Zügen etwa 30 – max,. 34 Mitarbeitende benötigt werden. In einem Telefonat, welches mit Herrn Nawrocki (Verantwortlicher der LNVG) am 08.02.2021 geführt wurde, räumte dieser ein, dass bei der Zahl von 100 Arbeitsplätzen die von Zulieferern eingerechnet seien, diese also nicht in der eigentlichen Bahnwerkstatt entstehen. Dem gegenüber stehen 75 Arbeitsplätze des jetzigen Instandhaltungswerkes der DB Regio an der Parkallee, die dann nach Schließung des Werkes verloren gehen; auch hier gibt es Zulieferer; an einen Betriebsübergang ist nicht gedacht. Unter dem Strich werden voraussichtlich Arbeitsplätze verloren gehen.
- Es gibt alternative Standorte (Oldenburger Kurve, Waller/Gröpelinger Rangierbahnhof), die nach unserer Einschätzung erheblich besser für eine derartige Werkstatt geeignet wären.
- Der gesamte Prozess ist nach wie vor äußerst intransparent.
- Laut Koa-Vertrag wurde Oslebshausen eine Entlastung in den Bereichen Geruch, Lärm und Verkehr versprochen. Mit diesen Planungen wird gegen den Koalitionsvertrag verstoßen!
- Inzwischen haben sich sowohl die Parteien Die Linke als auch die Gröpelinger und Oslebshauser SPD gegen diesen Standort positioniert!